Programm:
Mozart - Streichquartett in F, KV 590
Tschaikowsky - Streichquartett Nr. 1 in D, op. 11
Schostakowitsch - Streichquartett Nr. 3, op. 73
Tschaikowskis Liebe zu Mozart
Wussten Sie, dass Tschaikowsky ein großer Mozart-Fan war? "Von den großen Meistern ist Mozart derjenige, zu dem ich mich am meisten hingezogen fühle; das war von Anfang an so und wird immer so sein", schrieb Tschaikowsky in seiner Autobiografie. Kein Wunder, dass man in vielen seiner Stücke Anklänge an Mozarts Musik findet, so auch im Ersten Streichquartett. In diesem Quartett weicht der für Tschaikowsky charakteristische Bombast einer "neoklassischen" Leichtigkeit. Dieses schöne Stück verbindet das Dudok-Quartett mit Mozarts letztem Streichquartett. Wie Tschaikowskys Erstes beginnt auch Schostakowitschs Drittes Streichquartett als heiteres Divertimento à la Mozart. Aber Vorsicht, bei Schostakowitsch ist nichts so, wie es scheint.
Ergreifender Schostakowitsch
Schostakowitsch schrieb sein ergreifendes Drittes Streichquartett (1946) unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. So klingt das Stück wie Schostakowitschs persönlicher Rückblick auf die Kriegsjahre. Das Quartett beginnt in einer fast heiteren Stimmung, als sei es sich des drohenden Untergangs noch nicht bewusst. Das Quartett endet mit einem herzzerreißenden langsamen Satz, der das Bild einer trostlosen Landschaft heraufbeschwört, in der es Krieg gegeben hat.
Mozarts letztes Streichquartett
"The show must go on" - etwas Ähnliches muss Mozart gedacht haben, als er sein letztes Streichquartett komponierte. Von Geldsorgen geplagt, arbeitete Mozart fieberhaft an seinem letzten Satz von drei Streichquartetten. Er schrieb sie mit Blick auf den preußischen König Friedrich Wilhelm II, einen exzellenten Amateur-Cellisten, im Hinterkopf. Wer weiß, vielleicht stand Mozart ja eine Anstellung am preußischen Hof bevor. Es stellte sich heraus, dass dies eine vergebliche Hoffnung war, und Mozart verkaufte seine Quartette schließlich an einen Wiener Verleger. Trotz der Enttäuschung kam dabei großartige Musik heraus, die Mozart auf dem Höhepunkt seines Könnens zeigte.
Dudok-Quartett
Das Dudok-Quartett ist eines der wichtigsten Streichquartette der Niederlande. Auch international ist das Ensemble auf dem Vormarsch. Neben dem Borletti-Buitoni Trust Award 2018 gewann das Quartett Preise beim Internationalen Streichquartettwettbewerb in Bordeaux und beim Internationalen Joseph Joachim Kammermusikwettbewerb in Weimar. Neben seinem fabelhaften Spiel beeindruckt das Ensemble mit Programmen, die abseits ausgetretener Pfade liegen. "Wir zeigen und hören, dass die Musik, die wir spielen, weder alt noch neu ist, sondern immer Musik der Gegenwart. Musik, die gehört werden muss. Musik, die bewegt, aufrüttelt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt", sagt das Dudok Quartett. Das ist bei den schönen Streichquartetten von Mozart, Tschaikowsky und Schostakowitsch ganz sicher der Fall!Das Dudok-Quartett
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