Bereits im Alter von vierzehn Jahren wusste Enno Voorhorst, dass er Gitarrist werden wollte. 1987 gewann er in Deutschland den ersten Preis beim siebten Gitarrenwettbewerb in Hof. Es folgten eine Reihe weiterer Preise, darunter der niederländische Gitarrenpreis im Amsterdamer Concertgebouw 1992. Im selben Jahr gewann Enno auch den ersten Preis beim Seto-Ohashicon-Wettbewerb in Japan.
Michail Zemzow
Mikhail Zemtsov ist Bratschist im Utrechter Streichquartett und seit 2002 Bratschistenleiter des Residentie Orkest. Seit 2004 ist er auch Mitglied des künstlerischen Ausschusses dieses Orchesters. Seit 2010 unterrichtet er Viola am Utrechter Konservatorium. Mikhail Zemtsov spielt eine Daniel-Royé-Geige, die vom Nationalen Musikinstrumentenfonds ausgeliehen wurde.
Duo Macondo
Der Violaspieler Mikhail Zemtsov und der Gitarrist Enno Voorhorst lernten sich vor sechs Jahren kennen und haben seitdem viele Konzerte im In- und Ausland gegeben. Das Programm des Duo Macondo wird von spanischer und südamerikanischer Musik dominiert, umfasst aber auch zeitgenössische Werke. Der Name Macondo bezieht sich auf das Buch Hundert Jahre Einsamkeit des Nobelpreisträgers García Márquez, in dem er über die imaginäre Stadt Macondo schreibt. Der in Kolumbien geborene Márquez versteht es wie kein anderer, den Charakter Lateinamerikas in seine Geschichten einzuweben.
Antonio Ruíz-Pipó - Cancion y danza
Der spanische Komponist Antonio Ruíz-Pipó stellte sich gerne in die Tradition illustrer Vorgänger wie Isaac Albéniz und Manuel de Falla. Als Kind wuchs er in Granada auf, umgeben von spanischer Flamencomusik. Als sein Vater während des spanischen Bürgerkriegs starb, zog der damals dreijährige Antonio mit seiner Familie nach Barcelona. Dort studierte er später bei Alicia de Larrocha und dann in Paris bei Alfred Cortot und Jean Français. Seine Kompositionen sind stark in der spanischen Tradition verankert, verraten aber auch Einflüsse von Strawinsky und Bartók. Am berühmtesten war Ruíz-Pipó mit seinen Gitarrenkompositionen, wie etwa Cancion y Danza, das er 1958 schrieb
Enrique Granados - Andaluza, Intermedio, Orientalisch und Zambra
Die Tänze "Andaluza", "Oriental" und "Zambra" stammen aus den berühmten 12 Danzas españolas von Granados. Kaum 23 Jahre alt, etablierte Enrique Granados seinen Namen als Komponist und Pianist mit diesem von der Volksmusik inspirierten Meisterwerk. Der Musikwissenschaftler Felipe Pedrell war die treibende Kraft hinter diesem Set von zwölf Klavierstücken. Pedrell hatte in den vergangenen Jahren bahnbrechende Forschungen zur Volksmusik auf der spanischen Halbinsel durchgeführt
Andaluza" verdankt seinen Namen mehreren traditionellen andalusischen Tänzen, wie dem Malagueña und dem Fandango. Der 'Orientalische' ist ein langsamer Tanz im Dreivierteltakt. Vibratoren und "seltsame" Noten in der Tonart d-Moll verleihen dem Stück einen exotischen Touch. Schließlich erinnert 'Zambra' an die spanische Zigeunermusik
Die 12 Danzas españolas bildeten den Auftakt zu Granados berühmtestem Klavierwerk Goyescas, inspiriert durch Gemälde von Francisco Goya. Mehrere Melodien aus dieser Klaviersuite erhielten ihrerseits einen Platz in Granados' Oper Goyescas, aus der Enno Voorhorst und Mikhail Zemtsov das "Intermedio" spielen
Isaac Albéniz - Mallorca und Asturien
Was wir heute als 'Asturien' kennen, ist zweifellos eines der berühmtesten Stücke von Isaac Albéniz. Ursprünglich trug das Stück den Titel 'Leyenda' (Legende) und bildete den Eröffnungssatz des dreiteiligen Klavierzyklus Chants d'Espagne. Nach dem Tod von Albéniz im Jahr 1909 veröffentlichte ein deutscher Verleger das Stück als "Asturias" und fügte es der Suite españole hinzu. Im Gegensatz zu dem, was dieser neue Titel suggeriert, hat Albéniz dieses Stück auf der Flamenco-Tradition und nicht auf der Volksmusik aus Nordspanien aufgebaut. Mallorca' malt, in den Worten des Gitarristen John Williams, "eine geheimnisvolle und atemberaubende Insel mit maurischen Einflüssen"
Olivier Messiaen - Louange à l'Éternité de Jésus
Louange à l'Éternité de Jésus" ist der fünfte Satz aus Olivier Messiaens Quatuor pour la fin du temps, den er während der Gefangenschaft in einem schlesischen Lager im Winter 1940-41 komponierte. Als Praktikant hatte Messiaen mit dem zu tun, was zur Verfügung stand: eine Klarinette, eine Geige, ein Cello und ein Klavier. Es wurde eines von Messiaens berühmten Stücken. Louange à l'Éternité de Jésus" wird oft separat aufgeführt. Messiaen hat die Musik für dieses Stück von einer früheren Komposition übernommen: 'Oraison' von Fête des belles eaux
Astor Piazzolla - Histoire du tango
Astor Piazzolla könnte mit Recht als der argentinische Bartók bezeichnet werden. Er beschäftigte sich ausführlich mit dem Tango, dem nationalen Volkstanz Argentiniens. So wie Bartók die Volksmusik in stilisierter Form vom Land auf die Konzertbühne brachte, so brachte Piazzolla den Tango aus den Tanzsälen in den Konzertsaal. In seiner vierstimmigen Suite Histoire du tango skizziert er diese Entwicklung. Die Teile 'Bordel 1900', 'Café 1930' und 'Nachtclub 1960' zeigen den Stand des Tangos in diesen Jahren. Piazzolla schrieb das Werk ursprünglich für Flöte und Gitarre (die traditionellen Tangoinstrumente vor der Ankunft des Bandoneons). Bei diesem Konzert wird die Version für Viola und Gitarre gespielt.